Die Adventszeit – überall duftet es nach Plätzchen, Bratäpfeln und Glühwein. Doch für Menschen mit Zöliakie kann diese eigentlich besinnliche Zeit schnell zur Stressfalle werden. Zwischen Weihnachtsfeiern, Einladungen und Kinderwünschen nach Lebkuchen lauert an jeder Ecke die Frage: Ist das wirklich glutenfrei?
Viele Eltern kennen dieses Gefühl: Während andere Familien unbeschwert naschen, bist du ständig auf der Hut – liest Zutatenlisten, fragst nach in der Bäckerei und erklärst zum zehnten Mal, warum dein Kind keinen Keks vom Teller nehmen darf.
Zöliakie erfordert Achtsamkeit, und gerade im Dezember scheint es doppelt schwer, den Überblick zu behalten. Doch keine Sorge: Mit etwas Planung, Kreativität und einer guten Portion Gelassenheit kann die Adventszeit auch für dich und deine Familie entspannt und genussvoll werden.
In diesem Artikel zeige ich dir 7 praxiserprobte Tipps, wie du trotz Glutenfallen, Einladungsstress und Weihnachtsbäckerei ruhig bleibst – und die schönste Zeit des Jahres wirklich genießen kannst. Von smarter Vorbereitung über sichere Alternativen bis hin zu mentaler Entlastung: Hier findest du alles, was dir hilft, entspannt durch die Adventszeit zu kommen – glutenfrei, sicher und voller Genuss.

„Letztes Jahr, zwei Wochen vor Weihnachten, stand ich völlig gestresst im Supermarkt – meine Einkaufsliste war doppelt so lang wie sonst, und doch konnte ich kaum etwas davon kaufen. Überall Gluten! Ich erinnere mich noch genau, wie ich mir sagte: Das passiert mir nie wieder. Heute plane ich mein Adventsessen ganz anders – und die Feiertage sind so viel entspannter.“
Ein strukturierter Wochenplan hilft dir, Rezepte, Einkauf und Vorbereitungen zu koordinieren. Beginne mit den wichtigsten Terminen: Weihnachtsfeiern, Adventssonntage, Nikolausabend und Heiligabend. Plane für jedes Event eine sichere Mahlzeit oder einen glutenfreien Snack ein. So vermeidest du spontane „Notlösungen“, die meist mit Risiko verbunden sind.
Liste deine LieblingsRezepte und markiere, welche Zutaten du eventuell glutenfrei ersetzen musst. Online findest du unzählige Alternativen – von glutenfreiem Mehl bis zu fertigen Lebkuchenmischungen. Besonders bewährt haben sich Marken mit glutenfreiem Siegel (durchgestrichene Ähre), die dir Sicherheit geben.
Ein großer Stressfaktor in der Adventszeit ist spontanes Einkaufen. Um das zu vermeiden, lege dir einen gut gefüllten Vorrat an – idealerweise schon Ende November.
Deine glutenfreie Grundausstattung für den Dezember könnte so aussehen:
Einkaufsliste für stressfreie Adventszeit:
Mit einem gut sortierten Vorrat entfällt das panische „Ich muss noch schnell in den Bioladen!“, und du kannst dich auf das Wesentliche konzentrieren: Zeit mit deiner Familie.
Es gibt heute viele Apps, die dir helfen, glutenfreie Produkte schneller zu finden und zu planen.
Beliebte Helfer sind:
Mit solchen Tools kannst du entspannt und sicher durch die Adventszeit gehen – selbst dann, wenn’s im Supermarkt mal hektisch wird.
Tabelle: Vergleich glutenfreier Mehlalternativen
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Mehlsorte |
Geschmack & Eignung |
Ideal für |
Tipp |
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Reismehl |
Neutral, leicht |
Plätzchen & Pfannkuchen |
Mischt sich gut mit Mandelmehl |
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Buchweizenmehl |
Nussig, kräftig |
Brot & Waffeln |
Immer mit mildem Mehl kombinieren |
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Maismehl |
Süßlich |
Kekse & Panaden |
Für Kinder beliebt |
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Mandelmehl |
Aromatisch, proteinreich |
Weihnachtsgebäck |
Fettanteil beachten |
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Teffmehl |
Erdiger Geschmack |
Lebkuchen & Brownies |
Gibt dunkle Farbe |
Fazit zu Tipp 1:
Planung ist kein Aufwand, sondern Entlastung. Mit einer guten Vorbereitung und den richtigen glutenfreien Vorräten kannst du Stress vermeiden, Geld sparen und unbesorgt genießen. Die Adventszeit wird damit planbar – und bleibt trotzdem magisch.

Stell dir vor: Du stehst auf dem Weihnachtsmarkt, überall duftet es nach gebrannten Mandeln, Kinder lachen, Musik spielt – und plötzlich kommt dieses Gefühl: Was darf ich eigentlich essen?
Letztes Jahr ging es mir genauso. Ich hatte mir geschworen, diesmal vorbereitet zu sein. Und weißt du was? Mit ein paar einfachen Strategien wurde der Weihnachtsmarktbesuch zu einem echten Highlight – ganz ohne Bauchweh oder Stress.
Viele Weihnachtsmärkte und Restaurants veröffentlichen ihre Speisekarten inzwischen online. Informiere dich vorher, welche Stände oder Lokale glutenfreie Optionen bieten. So kannst du gezielt dorthin gehen, anstatt hungrig durch die Menge zu irren.
Ein kurzer Anruf lohnt sich ebenfalls – frag einfach freundlich nach glutenfreien Alternativen. Die meisten Betreiber reagieren verständnisvoll, wenn du dein Anliegen ruhig erklärst.
Tipp: Nutze Apps wie Find Me Gluten Free oder GlutenFreeRoads, um geeignete Stände in deiner Nähe zu finden.
Ein kleines „Notfallpäckchen“ ist Gold wert. Pack dir ein paar glutenfreie Snacks ein – z. B. Müsliriegel, Energy Balls oder salzige Cracker.
So musst du nichts riskieren, wenn du dir bei einem Stand unsicher bist. Besonders bei Saucen, gebrannten Mandeln oder Gewürztee lauern oft versteckte Glutenfallen (z. B. durch Mehlzusätze, Panaden oder Gewürzmischungen).
Praktische Snackideen zum Mitnehmen:
Diese Snacks retten nicht nur den Magen, sondern oft auch die Stimmung – besonders, wenn Kinder dabei sind.
Bei privaten Feiern ist Offenheit dein bester Verbündeter. Sag dem Gastgeber rechtzeitig Bescheid, dass du (oder dein Kind) Zöliakie hast. Biete an, etwas Eigenes mitzubringen – so entlastest du die Gastgeberin und stellst sicher, dass du sicher essen kannst.
Wichtig: Verwende getrennte Schneidebretter und Backbleche – Glutenreste können selbst in kleinsten Mengen Reaktionen auslösen.
Gemeinsam genießen – ohne dich ausgeschlossen zu fühlen
Zöliakie bedeutet nicht Verzicht, sondern Bewusstsein. Du kannst aktiv dafür sorgen, dass die Feier trotzdem ein kulinarisches Erlebnis wird.
Ein einfaches, aber starkes Prinzip: Teile dein Wissen mit Herz. Wenn du selbst glutenfreie Kekse oder Brötchen mitbringst, probieren meist auch andere Gäste – und du eröffnest damit neue Perspektiven.
Weihnachtsmarkt-Quick-Checkliste
Hier ist eine kompakte Übersicht, die du beim nächsten Ausflug auf dem Handy dabeihaben kannst:
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Situation |
Mögliche Glutenfalle |
Sichere Alternative |
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Bratwurst im Brötchen |
Brötchen, Panade, Gewürze |
Nur Wurst, ohne Brötchen |
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Glühwein & Punsch |
Aromazusätze, Malzextrakt |
Reiner Glühwein ohne Zusätze |
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Gebrannte Mandeln |
Mehlpuder, Gewürze |
Selbstgemachte oder geprüfte Variante |
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Kartoffelpuffer |
Paniermehl, Mehl im Teig |
Selbstgemachte mit Maisstärke |
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Süßigkeiten |
Karamell, Waffelbruch, Dekor |
Produkte mit Glutenfrei-Siegel |
Fazit zu Tipp 2:
Sicherheit bedeutet Freiheit – je besser du vorbereitet bist, desto mehr kannst du genießen. Mit einem klaren Plan, einem offenen Gespräch und einem kleinen Vorrat in der Tasche wird aus dem „Gefahrentrip Weihnachtsmarkt“ ein unbeschwertes Familienabenteuer.

Vor vielen Jahren, kurz vor dem ersten Advent, saßen meine Eltern und ich in der Küche und wollten Plätzchen backen. Ich sah meinen Vater an und fragte: „Papa, darf ich die normalen Ausstecher nehmen?“
In diesem Moment wurde es meinen Eltern klar: Glutenfrei backen ist mehr als nur ein Rezept – es ist ein neues Ritual. Heute backen wir gemeinsam, ohne Angst, und unsere Küche riecht genauso nach Weihnachten wie früher. Nur das Mehl – das ist eben anders.
glutenfreie Grundausstattungsich anders als klassisches Weizenmehl. Gluten sorgt normalerweise für Elastizität und Bindung – fehlt es, wird der Teig schnell bröckelig oder trocken.
Die Lösung: Mischen, binden und befeuchten. Kombiniere verschiedene Mehle und füge Bindemittel hinzu, um Struktur zu schaffen.
Grundprinzip:
So gelingt der Teig fast immer – geschmeidig, elastisch und aromatisch.
Hier sind einfache, alltagserprobte Lieblingsrezepte, die auch Kinder lieben:
Top 3 Rezepte für glutenfreien Weihnachtszauber:
Tipp: Glutenfreie Teige profitieren von einer Ruhezeit (mind. 30 Min.). So kann sich die Feuchtigkeit gleichmäßig verteilen.
Selbst Spuren von Gluten können Symptome auslösen. Deshalb ist es wichtig, glutenfreie und glutenhaltige Produkte strikt zu trennen.
So schützt du deine Küche:
Gerade Kinder mit Zöliakie profitieren davon, wenn sie aktiv mitmachen dürfen. Lass sie Zutaten abwiegen, Teig naschen (glutenfrei!) und Kekse verzieren.
Das stärkt das Bewusstsein für ihre Ernährung – ohne Angst oder Schamgefühl.
Eine schöne Idee: Gestalte jedes Jahr ein „eigenes Advents-Backritual“. Zum Beispiel: Am 1. Advent backt ihr Zimtsterne, am 2. Kipferl usw. So wird das glutenfreie Backen zum Familienhighlight.
Tabelle: Glutenfreie Bindemittel im Überblick
|
Bindemittel |
Wirkung im Teig |
Dosierung |
Besonderheiten |
|
Flohsamenschalen |
Hohe Wasserbindung, Struktur |
1 TL pro 250 g Mehl |
Fördert Saftigkeit |
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Xanthan |
Elastizität & Bindung |
½ TL pro 250 g Mehl |
Perfekt für Hefeteige |
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Guarkernmehl |
Leichte Bindung, cremige Textur |
½–1 TL pro 250 g Mehl |
Ideal für Kekse |
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Chiasamen (gemahlen) |
Natürliche Gelierung |
1 EL + 3 EL Wasser |
Vegan & ballaststoffreich |
Fazit zu Tipp 3:
Glutenfreies Backen ist kein Verzicht – es ist ein Neustart mit Geschmack. Mit den richtigen Mehlmischungen, etwas Geduld und viel Liebe entstehen Weihnachtsleckereien, die niemand vermissen möchte. Und das Beste: Du kannst sie sorgenfrei genießen, weil du weißt, was drin ist.

Ich weiß noch genau, wie es war, als ich die Diagnose Zöliakie bekam – kurz vor Weihnachten. Plötzlich war nichts mehr so einfach wie früher: kein spontaner Keks auf dem Adventsmarkt, kein Stück Kuchen bei Freunden. Und gleichzeitig wollte ich den Kindern in meiner Familie und meinem Umfeld die Freude an der Weihnachtszeit nicht nehmen.
Bei jeder Feier und jedem Plätzchenteller fragte ich mich: Wie erkläre ich ihnen, warum ich etwas ablehne, ohne dass es traurig klingt?
Mittlerweile habe ich gelernt, dass Aufklärung und Offenheit viel wichtiger sind als ständige Vorsicht. Ich kann zeigen, dass glutenfreies Leben kein Verzicht bedeutet – sondern ein bewusster, liebevoller Umgang mit mir selbst. Genau das möchte ich an die Kinder weitergeben, die mich oft neugierig fragen: „Was ist eigentlich Gluten?“
Ich erkläre Kindern heute ganz offen, dass ich bestimmte Dinge nicht essen darf, weil sie mir sonst wehtun. Aber ich sage auch: „Ich habe ganz viele Sachen, die ich essen kann – und die sogar besser schmecken!“
So verstehen sie, dass Zöliakie keine Krankheit ist, die mich schwächt, sondern einfach etwas, womit ich achtsam umgehe.
💡 Tipp: Ich habe mir eine kleine Geschichte ausgedacht – „Die Gluten-Detektivin“ – mit der ich Kindern erkläre, dass mein Bauch wie ein Detektiv arbeitet, der gefährliche Krümel aufspürt. Das bringt sie immer zum Lachen – und macht das Thema leicht.
Wenn ich mit Kindern koche oder backe, dürfen sie immer mithelfen – auch beim glutenfreien Teig. Ich zeige ihnen, wie man Etiketten liest, erkläre das durchgestrichene Ähren-Symbol und lasse sie selbst Zutaten abwiegen.
So entsteht Neugier statt Mitleid – und plötzlich wollen alle „das glutenfreie Rezept“ ausprobieren. Es ist erstaunlich, wie offen Kinder reagieren, wenn man sie einbezieht statt abgrenzt.
Bei Familienfeiern erkläre ich inzwischen ganz ruhig, dass ich meine eigenen Speisen mitbringe. Ich betone, dass es keine „Extrawurst“ ist, sondern einfach meine Art, gesund zu bleiben.
Früher war mir das unangenehm – heute sehe ich es als Teil meiner Selbstfürsorge.
Ich bringe oft mehr Portionen mit, als ich brauche – und fast immer sind meine glutenfreien Plätzchen als Erste weg. Das zeigt: Gutes Essen überzeugt, ganz ohne Etikett.
Ich habe gelernt, dass Aufklärung am besten funktioniert, wenn sie freundlich bleibt. Wenn jemand sagt: „Ein bisschen wird schon gehen“, antworte ich ruhig:
„Ich verstehe, dass das für dich seltsam klingt. Aber mein Körper reagiert auf kleinste Mengen – und ich möchte einfach sicher gehen.“
Diese Gelassenheit habe ich mir mit der Zeit erarbeitet. Sie spart Diskussionen – und schützt meine Gesundheit.
Tabelle: Strategien für entspannte Begegnungen mit Kindern und Familie
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Situation |
Herausforderung |
Meine Lösung |
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Kinder wollen teilen |
Sie bieten mir glutenhaltige Kekse an |
Ich erkläre, warum ich eigene Kekse habe – und biete ihnen welche an |
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Familienfeier |
„Ein bisschen wird schon gehen“ |
Ruhig aufklären, Alternativen zeigen |
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Backnachmittag mit Kindern |
Mehlstaub überall |
Eigenen glutenfreien Teig vorbereiten |
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Geschenkbeutel mit Gebäck |
Unklare Zutaten |
Vorher absprechen oder selbst etwas mitbringen |
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Weihnachtsmarkt mit Familie |
Spontanes Essen |
Eigene Snacks einpacken, vorher recherchieren |
Fazit zu Tipp 4:
Zöliakie verändert nicht, wer ich bin – sie verändert nur, wie bewusst ich lebe. Wenn ich offen, ruhig und liebevoll mit meiner Ernährung umgehe, lernen Kinder in meinem Umfeld automatisch mit. So wird aus Rücksicht keine Einschränkung, sondern ein Stück echter Weihnachtsmenschlichkeit.

Ich erinnere mich noch gut an eine Einladung. Es war ein Adventsessen bei Freunden – liebevoll gedeckter Tisch, der Duft von Braten und Rotkohl in der Luft, Kerzenlicht überall. Und doch fühlte ich mich angespannt. Ich wollte mich freuen, lachen, dazugehören – aber gleichzeitig war da diese leise Sorge: Was, wenn irgendwo Gluten drin ist?
Ich hatte damals noch keinen Plan, wie ich solche Situationen souverän meistere. Heute ist das anders. Ich gehe entspannt zu Einladungen, weil ich gelernt habe, wie man mit Offenheit, Vorbereitung und kleinen Tricks die Kontrolle behält – und trotzdem den Abend genießen kann.
Früher fiel es mir schwer, das Thema anzusprechen. Ich wollte nicht „kompliziert“ wirken oder die Gastgeberin stressen. Heute sage ich einfach ehrlich:
„Ich freue mich total auf das Essen! Ich habe Zöliakie und darf kein Gluten essen – darf ich dir kurz sagen, worauf man achten muss?“
In 95 % der Fälle reagieren Menschen verständnisvoll und hilfsbereit. Ich erkläre kurz, dass schon kleinste Mengen Gluten Beschwerden auslösen können, und biete an, etwas beizusteuern. Das nimmt Druck raus – für beide Seiten.
Tipp: Ich bringe oft ein fertiges Gericht mit – etwas, das zu allem passt, z. B. einen Salat, Auflauf oder ein Dessert. So habe ich garantiert etwas Sicheres auf dem Tisch und niemand fühlt sich überfordert.
Ich habe mir angewöhnt, immer einen kleinen Vorrat dabei zu haben: ein Stück glutenfreies Brot, ein paar Snacks, oder sogar eine kleine Portion selbstgekochtes Essen in einer Glasdose.
Das klingt vielleicht übervorsichtig, aber es gibt mir Ruhe. Ich kann einfach genießen, ohne ständig darüber nachzudenken, was im Essen sein könnte.
Meine kleine „Glutenfrei unterwegs“-Checkliste:
Ich habe gelernt: Es kommt auf die Haltung an. Wenn ich selbst gelassen bleibe, tun es die anderen auch.
Wenn jemand mir etwas anbietet, das ich nicht essen kann, sage ich freundlich:
„Das sieht super aus – leider ist da etwas drin, das ich nicht vertrage. Aber ich probiere gerne dein Rezept mal glutenfrei aus!“
So bleibt das Gespräch positiv – und ich zeige Wertschätzung statt Ablehnung.
Mittlerweile lieben viele meiner Freunde meine glutenfreien Kreationen. Wenn ich etwas mitbringe, wird meist zuerst mein Gericht leer.
Einmal sagte eine Freundin: „Ich hätte nie gedacht, dass glutenfreies Essen so gut schmecken kann.“
Das war für mich ein Wendepunkt. Ich habe gemerkt: Wenn man offen teilt, kann man andere inspirieren, statt sich abzugrenzen.
Wenn ich über Nacht bleibe, nehme ich immer ein paar Basics mit – glutenfreie Brötchen, Müsli und Snacks. So bin ich unabhängig vom Frühstückstisch anderer.
Ich informiere mich vorher, ob ich eine kleine Küchenecke oder einen Wasserkocher nutzen kann. Und wenn nicht: Kein Problem – ein Smoothie, Obst und etwas Nussmix tun’s auch.
Apps, die mir helfen:
Tabelle: Meine Top-Tipps für entspannte Besuche
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Situation |
Herausforderung |
Meine Strategie |
|
Einladung bei Freunden |
Gastgeber kennt Zöliakie nicht |
Frühzeitig ansprechen & Mitbringgericht vorschlagen |
|
Familienfeier mit Buffet |
Unsichere Speisen |
Eigene Tellerportion separat nehmen |
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Übernachtung bei Familie |
Frühstück mit Brot & Aufschnitt |
Eigenes Brot & Aufstrich mitbringen |
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Restaurantbesuch |
Unklare Zutaten |
Vorab anrufen & Karte prüfen |
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Spontane Einladung |
Keine Zeit zum Planen |
Glutenfreie Snacks in der Tasche haben |
Fazit zu Tipp 5:
Ich habe gelernt: Es geht nicht darum, perfekt vorbereitet zu sein, sondern entspannt zu bleiben. Wenn ich offen über meine Zöliakie spreche und mich selbst gut organisiere, kann ich jede Einladung genießen – mit echtem Vertrauen statt Verzicht.
Glutenfrei zu leben heißt nicht, Grenzen zu haben, sondern sie freundlich und selbstbewusst zu setzen. Und das fühlt sich erstaunlich befreiend an.

Ich erinnere mich noch gut an das erste Weihnachten in der neuen Firma. Eine Kollegin schenkte mir damals eine wunderschön verpackte Plätzchendose – und ich wusste sofort, dass ich sie nicht essen konnte. Ich war ihr nicht böse, aber innerlich tat es weh. Es war ein Moment, in dem mir klar wurde, dass viele Menschen gar nicht wissen, was glutenfrei wirklich bedeutet.
Ein Jahr später bekam ich von derselben Kollegin ein kleines Päckchen – gefüllt mit glutenfreien Leckereien, einer Kerze und einer handgeschriebenen Karte. Ich musste lächeln. Es war nicht der materielle Wert, sondern die Achtsamkeit, die mich berührte.
Seitdem liebe ich es, solche Ideen weiterzugeben – kleine, herzliche Gesten, die zeigen: „Ich sehe dich, und ich nehme Rücksicht.“
Geschenke müssen nicht teuer sein – sie müssen durchdacht sein.
Wenn du jemanden mit Zöliakie beschenkst (oder dir selbst eine Freude machen möchtest), sind sichere, kreative und persönliche Geschenke am schönsten.
Meine Lieblingsideen:
Tipp: Ich packe solche Geschenke gerne in kleine Holzboxen oder Einmachgläser – nachhaltig und schön zugleich.
Ich weiß, viele Menschen wollen einfach etwas Gutes tun, haben aber Angst, etwas Falsches zu schenken. Meine Erfahrung: Eine ehrliche Nachfrage ist immer besser als ein riskantes Geschenk.
Wenn mir jemand schreibt:
„Ich würde dir gerne etwas zum Naschen schenken – hast du eine Marke, der du vertraust?“
… freue ich mich jedes Mal riesig. Weil ich merke, dass da echtes Interesse und Respekt dahinterstecken.
Ich liebe es, selbst kleine glutenfreie Aufmerksamkeiten zu basteln. Das hat etwas unglaublich Wertvolles – und es zeigt, dass glutenfrei nicht kompliziert, sondern liebevoll sein kann.
Meine drei Favoriten:
Tabelle: Geschenkideen mit persönlicher Note
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Geschenkidee |
Symbolische Bedeutung |
Warum sie gut ankommt |
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Glutenfreie Backmischung |
Achtsamkeit & Genuss |
Zeigt Verständnis und Fürsorge |
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Tee & Schokolade |
Wärme & Gemütlichkeit |
Perfekt für entspannte Adventsabende |
|
Selbstgemachter Kalender |
Aufmerksamkeit & Liebe |
Jeden Tag eine kleine Freude |
|
Kochbuch „Glutenfrei genießen“ |
Inspiration |
Zeigt Interesse am Thema |
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Entspannungsset |
Selbstfürsorge |
Signalisiert: „Du darfst loslassen“ |
Früher hatte ich Hemmungen, Geschenkideen zu nennen, weil ich niemandem „Arbeit machen“ wollte. Heute sehe ich das anders: Wenn ich klar sage, was mir Freude macht, helfe ich anderen, mir wirklich etwas Gutes zu tun.
Ich sage dann einfach:
„Ich freue mich über alles Glutenfreie – am liebsten etwas, das ich genießen oder gebrauchen kann.“
Das nimmt Unsicherheit und öffnet die Tür für schöne, stressfreie Geschenke.
Fazit zu Tipp 6:
Ein Geschenk ist mehr als eine Geste – es ist eine Form der Verbindung. Und gerade für Menschen mit Zöliakie sind achtsame Geschenke ein Zeichen von Verständnis und Liebe.
Glutenfrei schenken bedeutet: Ich habe an dich gedacht – so, wie du bist.
Und genau das macht die Adventszeit so besonders.

Ich erinnere mich an einen Advent vor ein paar Jahren, als ich noch versuchte, alles perfekt zu machen: glutenfreie Grundausstattung, Freunde treffen, jedes Etikett doppelt prüfen, Geschenke besorgen … und dabei möglichst fröhlich aussehen.
Eines Abends saß ich dann mit einem heißen Tee auf dem Sofa und merkte: Ich war völlig erschöpft – nicht körperlich, sondern innerlich. Ich hatte alles im Griff, nur mich selbst nicht.
In diesem Moment beschloss ich, etwas zu ändern. Ich wollte die Adventszeit nicht mehr als To-do-Liste erleben, sondern als Zeit, in der ich mir bewusst erlaube, loszulassen. Und das war der Anfang von mehr Ruhe, Vertrauen und echter Vorfreude – trotz Zöliakie.
Ich habe gelernt, dass Perfektion und Weihnachten einfach nicht zusammenpassen. Glutenfrei zu leben bedeutet ohnehin schon viel Planung – und wenn ich versuche, zusätzlich jedes Detail perfekt zu machen, verliere ich das, worum es eigentlich geht: Frieden.
Deshalb ist mein neues Motto:
„Es ist gut genug, wenn es sich gut anfühlt.“
Ich muss nicht jede Sorte Plätzchen selbst backen. Ich darf auch mal Nein sagen. Und wenn etwas nicht perfekt läuft, dann ist das menschlich – und meistens völlig egal.
Ich habe für mich kleine, einfache Rituale eingeführt, die mich erden:
Diese Mini-Rituale helfen mir, das Gedankenkarussell zu stoppen. Sie erinnern mich daran, dass ich das Zentrum meiner Weihnachtszeit bin – nicht die Einkaufsliste.
Gerade bei Zöliakie gibt es ständig etwas, worüber man nachdenken könnte: Zutaten, Einladungen, Sicherheit, Vorbereitung. Aber Achtsamkeit bedeutet, den Moment wahrzunehmen – nicht die Möglichkeiten.
Wenn ich merke, dass Stress aufkommt, frage ich mich:
„Ist das jetzt wirklich wichtig – oder darf das einfach warten?“
Neun von zehn Dingen dürfen warten.
Ich habe gelernt, dass mein Körper besser reagiert, wenn mein Kopf ruhig ist. Das ist kein Zufall – Stress beeinflusst die Verdauung, und bei Zöliakie spürt man das doppelt.
Diese drei Dinge helfen mir besonders in der Adventszeit:
Atemanker:
Tief einatmen durch die Nase, kurz halten, langsam ausatmen durch den Mund.
Dreimal – das genügt oft, um wieder zu mir zu kommen.
Gedanken-Reset:
Ich schreibe meine Gedanken auf – egal wie chaotisch. Sobald sie auf Papier stehen, sind sie leichter.
Abend-Mantra:
„Ich habe heute genug getan. Ich bin genug.“
Ein Satz, der Wunder wirkt.
Früher dachte ich, Selbstfürsorge sei Egoismus. Heute weiß ich: Es ist die Grundlage, damit ich gesund, stabil und fröhlich bleibe.
Ich darf Pausen machen. Ich darf etwas ablehnen. Ich darf mich freuen, auch wenn andere noch gestresst sind.
Wenn ich bewusst wähle, wie ich meine Zeit verbringe, wird die Zöliakie nicht zur Einschränkung, sondern zu einem Lehrer für Achtsamkeit.
Mein Lieblingsgedanke in der Adventszeit:
„Ich darf genießen – anders, aber genauso schön.“
Tabelle: Meine Wohlfühlhelfer für stressfreie Feiertage
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Situation |
Was mich früher gestresst hat |
Mein neuer Umgang damit |
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Weihnachtsfeiern |
Angst vor glutenhaltigem Essen |
Eigene Snacks + vorher absprechen |
|
Geschenke organisieren |
Alles perfekt machen wollen |
Kleine, bedeutungsvolle Gesten reichen |
|
Familienessen |
Alles unter Kontrolle halten |
Hilfe annehmen & loslassen |
|
Zu viele Termine |
Keine Zeit für mich |
Pausen fix im Kalender eintragen |
|
Erwartungsdruck |
„Ich muss funktionieren“ |
„Ich darf einfach da sein“ |
Fazit zu Tipp 7:
Gelassenheit ist keine Fähigkeit – sie ist eine Entscheidung.
Ich habe gelernt, dass ich meine Adventszeit aktiv gestalten kann, selbst mit Zöliakie. Nicht, indem ich mehr tue, sondern indem ich weniger muss.
Die schönste Erkenntnis?
Wenn ich liebevoll mit mir selbst umgehe, fühlt sich das Leben nicht mehr wie Verzicht an – sondern wie Frieden.

Wenn ich heute an die Adventszeit denke, spüre ich vor allem eines: Ruhe.
Nicht, weil alles perfekt läuft – sondern weil ich gelernt habe, loszulassen. Früher war Weihnachten für mich ein Balanceakt zwischen Planung, Vorsicht und dem Wunsch, „einfach normal“ zu sein. Heute weiß ich: Ich bin normal – nur mit anderen Gewohnheiten.
Zöliakie bedeutet für mich nicht mehr Verzicht, sondern Bewusstsein. Ich achte auf mich, plane klug, genieße achtsam – und das schenkt mir etwas, das ich früher nie so deutlich gespürt habe: Dankbarkeit.
Ich freue mich über jede sichere Mahlzeit, über liebe Menschen, die Rücksicht nehmen, über kleine Rituale, die sich richtig anfühlen. Ich habe verstanden, dass Genuss nichts mit Gluten zu tun hat – sondern mit Hingabe, mit Zeit, mit Liebe.
Und wenn ich an einem Adventsabend bei Kerzenschein sitze, meinen Tee trinke und den Duft meiner glutenfreien Plätzchen rieche, dann denke ich:
Ja – so fühlt sich Weihnachten an, wenn man es mit Herz lebt. ✨
ÜBER DIE AUTORIN

Evelyn Sauseng
Evy zeigt, dass das Leben mit Zöliakie nicht eingeschränkt, sondern besonders sein kann. Auf ihrem Blog teilt sie ihre Erfahrungen, Tipps und gehypten, speziellen Rezepte, die Lust auf mehr machen – ob in der Küche, im Alltag oder auf Reisen. Mit Leidenschaft und Leichtigkeit inspiriert sie andere, ihr glutenfreies Leben kreativ, gesund und genussvoll zu gestalten.
111 Rezepte – Glutenfreie Ernährung:
Leckere Gerichte bei Gluten-Unverträglichkeiten. Unkompliziert einkaufen und zubereiten

© Evelyn Sauseng 2025
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